Die Idee ist, das Erlernen der Sprache als Grundlage für das Erlernen der Gitarre als Konzept für das Erlernen des Gitarrenspiels zu übernehmen. Hierbei handelt es sich nicht um die übliche kindliche Früherziehung, sondern um eine beginnende musikalische Ausbildung im frühen Kindesalter. Kinder lernen bis zum 9. Lebensalter viel intensiver und leichter als ältere Kinder.
Daher kann ich Kindern ab dem 3. Lebensjahr durch spielerisches Lernen eine gute musikalische Basis auf hohem Niveau vermitteln. Kinder im frühen Kindesalter können eine Sprache erlernen. Hier wird dieses Lernen musikalisch umgesetzt und auf die Gitarre übertragen. Nachweislich ist es so, dass alle sehr erfolgreichen Musiker (und auch Sportler, Physiker …), die sehr früh angefangen haben, sich mit dem Instrument zu beschäftigen, einen ganz anderen Bezug zum Instrument haben.
Diese Kinder haben einen Zugang zum Instrument, der auch später nicht mehr eingeholt werden kann. Besonders zwischen dem 3. und 5. Jahr werden die Nervenbahnen der Kinder ganz besonders vorteilhaft verknüpft. Es soll mit den Eltern besprochen werden, ein musikalisches Umfeld im eigenen Zuhause durch das Hören von klassischer Musik zu schaffen. Insbesondere soll die Musik, die im Unterricht gespielt wird, regelmäßig gehört werden – denn Kinder lernen eine Sprache erst mal durch das wiederholte Hören. Die Kinder erlernen in kleinsten Unterrichtseinheiten von Anfang an mit richtiger Technik und Handhaltung.
Dazu gehört:
– Spielerischer Umgang mit der Gitarre. Die ersten Schritte sind die Heranführung an die Handhabung der Fußbank, dem Rutsch
– Tuch, das auf dem linken Bein platziert wird, damit die Gitarre nicht wegrutscht, die richtige Position der Gitarre und die sehnenschonende Haltung der rechten Hand. Der Gitarrenkopf sollte ungefähr in Höhe des Kopfes des Kindes sein. Wir üben die Benutzung des Capodaster im dritten Bund, um die Spreizung der Finger der linken Hand zu schonen.

– Einstimmiges Spiel auf Leersaiten der Gitarre und Erklärung der Saitennamen: Das abwechselnde Spiel auf einer einzigen Saite der Gitarre des Zeige- und Mittelfingers (auch Wechselschlag genannt) auf den ersten 3 Saiten. Danach folgt das einstimmige Spiel der 3 Basssaiten mit dem Daumen. Hierbei ist zu beachten, dass Zeige- und Mittelfinger mit der Apoyando Technik spielen und der Daumen mit der Tirando Technik.

– Erste Schritte im Umgang mit der linken Hand anhand der Töne a,c und d. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Töne in korrekter Haltung gegriffen werden. Um Schmerzen zu verhindern und eine daraus resultierende Abwehr zu verhindern, soll der Ton nicht unbedingt klingen, sondern kann angedeutet in abgedämmter Intonation gespielt werden. Und das so lange, bis die Hand sich an die Haltung gewöhnt hat.

– Koordination beider Hände. Was zunächst jede Hand einzeln gut bewältigen kann, soll jetzt gleichzeitig studiert werden.

– Gleichzeitig werden die Notenwerte in dieser Zeit studiert. Es gibt ein Kartenspiel von mir eigens entworfen, mit dem diese Notenwerte geübt werden können. Die einzelnen Notenwerte werden in Sprache und Klatschen umgewandelt. Der Notenwert einer ganzen Note z.B.: in Tajajaja. Der Notenwert einer punktierten halben Note z.b.: in Tajaja. Der Notenwert einer halben z.b.: in Taja. Der Notenwert einer Viertel Note z.b.: in Ta. Der Notenwert einer Achtel Note z.b.: in Ti …
– Vortragszeichen wie Fermate (Ton halten), Piano (Leise), Forte (Laut) und Ritardando (langsamer werden). Der Umgang mit dem Stimmgerät. Stimmen des Instrumentes und Erklärung der Zuordnung der einzelnen Saiten zu den Stimmwirbeln, sowie der Richtung, in die der Wirbel bewegt werden muss, um die Saite höher oder tiefer zu spannen. Es wird auch erklärt, dass sich die Saiten nicht immer gleichmäßig zur Drehbewegung der Wirbel stimmen lassen (die Saiten verhaken sich an Steg und Sattel der Gitarre).

Kinder im frühen Kindesalter können nicht von sich aus üben. Deshalb müssen Eltern lernen, mit ihren Kindern zu üben. Deshalb ist ihre Anwesenheit in der Unterrichtsstunde notwendig. Zumindest im ersten Jahr. Später kann man Ausnahmen machen, wenn es Konflikte zwischen Eltern und Kind gibt, oder anwesende Geschwister den Unterricht stören. Bei Kindern im frühen Kindesalter sollen die Eltern vorspielen, denn die Kinder lernen durch Sehen und Nachahmen.

Die erste Gitarre sollte zumindest eine massive Decke (Zeder oder Fichte) haben. Besser wäre eine vollmassive Gitarre, bei der auch der Boden aus massiven Holz ist. Gitarren aus Sperrholz sind für den Unterricht nicht geeignet, weil sie keinen vollen runden Klang liefern können. Dieser wird aber benötigt, um erste feine Abstufungen im Vortrag zu erlernen. Der Schüler bekommt 2 Mal im Jahr die Möglichkeit, seine Fähigkeiten in einem konzertanten Rahmen vorzutragen. In der Lehrstufe 1 kann es das einfachste Stück sein, das der Schüler beherrscht.
Es geht nur um den Applaus und die Vorbereitung, auf die Selbstverständlichkeit vor Publikum zu spielen. Gleichzeitig soll hier anfänglich die Aneignung eines Repertoires in das Studium eingeführt werden. Es soll zu jeder Zeit eine kleine Anzahl an Stücken zum Vorspiel spielbereit sein.